So liebe Leute, heute ist ein großer Tag: Ich schreibe wieder
einen Blogeintrag! (was für ein Reim…hehe)
Barack Obama habe ich leider nicht gesehen, aber ich war ca.
500m von der Veranstaltung entfernt und habe seine omnipräsente Gegenwart
gespürt. Ach ehrlich gesagt, ich weiß auch nicht was die alle haben. Das ist
doch auch nur ein Mensch und außerdem waren etliche weitere Präsidenten und
Shakira auch da. Sie hat die kolumbianische Nationalhymne gesungen (leider
etwas falsch) und wurde danach in den Nachrichten heftig kritisiert. Nachdem
Obama wieder abgereist ist, wurde der Skandal seiner Security Guards publik, die
sich hier für wenig Geld an den Prostituierten bedient haben. Sehr vorbildlich!
Ich denke, dass der Amerika-Gipfel aber auch seine guten Seiten hatte. So
konnte die Beziehung zwischen den Ländern gestärkt werden, was sehr wichtig ist
(vor allem für Südamerika) und jetzt hat die Stadt Cartagena ein besseres Erscheinungsbild.
Wenn selbst der Präsident der Vereinigten Staaten sich hier aufhalten kann ohne
umgebracht zu werden, dann spricht das für die Sicherheit im Land und lockt
erwartungsweise noch mehr Touristen an.
Ich bin ja wirklich kein großer Fußball-Fan. Aber hier
schauen sich sehr viele Kolumbianer die Champions League an und fiebern ganz begeistert mit.
Und wenn es dann sogar ein deutsches Team bis ins Finale schafft, kann das
selbst an mir nicht unbemerkt vorüberziehen. In Deutschland wäre mir das
wahrscheinlich ziemlich gleich wer den Pokal holt, aber bei mir hat sich als
Ausländerin fast schon ein Gefühl des Landesstolzes entwickelt. Und nun kann
ich auch die Ausländer in Deutschland verstehen, die es ab und zu mit der Vaterlandsehre
übertreiben. Was bleibt einem denn groß vom eigenen Land, wenn man nicht dort
wohnt und so klammert man sich eben an alles was irgendwie aus dem Land kommt,
selbst an Fußball…ich werde am 19. Mai auf jeden Fall mitfiebern J
Wie das wohl überall auf der Welt so ist, unterhalten sich
Frauen gerne übers Essen. Als ich mich Letzt mit einer sehr netten
Kolumbianerin darüber unterhielt, musste sie feststellen, dass es in
Deutschland weder Kochbananen, noch Yucca gibt. So fragte sie mich ganz
entsetzt was wir denn in Deutschland frühstücken würden!? Das Lustige ist, dass
ich mich das bei meiner Ankunft in Kolumbien auch gefragt habe, nachdem ich
feststellen musste, dass es hier nur weiches Weißbrot zu kaufen gibt.
Am Wochenende gab es wieder eine Putzaktion im Armenviertel.
Ich hatte die Verantwortung über einen Sektor und mit meinen ausbaufähigen
Spanischkenntnissen, den Kindern, die ihren eigenen Kopf haben und Hilfe, die
aber keine Hilfe ist- war das ein kleines Desaster. Um den Wettbewerb fair zu
gestalten, sollten die Teams aus der gleichen Anzahl von Kindern bestehen. Das
Ziel war es so viele Müllsäcke mit Müll zu sammeln wie es geht und somit zu
gewinnen. Das Problem in meinem Sektor: Zwei Teams haben sich zusammengetan (was
ja generell für den Teamgeist spricht). Aber sie ließen sich nicht mehr
voneinander trennen. Dann klaute auch noch (wohlgemerkt) ein Erwachsener die
Müllsäcke von meinen Teams für sein eigenes Team und ich musste nach großem
Wasserkonsum ziemlich dringend eine Toilette aufsuchen. Doch leider kaufen sich
die Menschen im Armenviertel lieber eine 2 Meter hohe Musikanlage als eine
Toilette. So hat mich ein Junge, der unser Projekt besucht, mit zu seiner Tante
genommen, die angeblich eine Toilette besitzt. Als sie mich dann aber in ihr
Schlafzimmer führte und eine blaue Plastikschale unter dem Schrank hervorzog,
wurde mir klar, dass wir das Wort „Toilette“ etwas anders definieren! An dieser
Stelle möchte ich die Ausführungen des spannenden Toilettengangs beenden J
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen